Wie finde ich das richtige Sanitätshaus und was passiert dort eigentlich?

Sich im Dschungel der zahlreichen Hersteller für Kompressionsversorgung, Sanitätshäuser und den Regelungen der Krankenkassen zurechtzufinden, ist gar nicht so leicht. Viele Sanitätshäuser arbeiten bevorzugt mit einem bestimmten Hersteller zusammen und haben oft nur ein oder zwei weitere im Sortiment. Das ist bereits ein wichtiger Punkt, den du bei der Auswahl berücksichtigen solltest.

Worauf du bei der Wahl des richtigen Sanitätshauses achten solltest

Ein gutes Sanitätshaus sollte regelmäßig Kompressionsversorgungen ausmessen. Erfahrung spielt hier eine entscheidende Rolle, denn nur wer regelmäßig misst, kann verlässliche und gut sitzende Kompressionsversorgung bestellen.

Inzwischen gibt es spezielle Sanitätshäuser für Frauen sowie mobile Sanitätshäuser, die dich zu Hause besuchen. Eine gründliche Recherche im Internet kann dir helfen, eine passende Anlaufstelle zu finden. Hilfreich sind auch Facebook-Gruppen zum Thema Lip-/Lymphödem, in denen Betroffene ihre Erfahrungen teilen. Dort habe ich selbst schon wertvolle Tipps erhalten.

Auswahl der passenden Kompressionsversorgung

Jeder Hersteller bietet unterschiedliche Farben, Muster und Extras an. Hier führt kein Weg daran vorbei, verschiedene Modelle auszuprobieren, um die beste Lösung für dich zu finden.

Es gibt verschiedene Arten von Abschlüssen, wie Noppenbänder, Reißverschlüsse oder Klettverschlüsse. Zudem kannst du zwischen einer offenen oder geschlossenen Fußspitze wählen. Spezielle Komfortzonen für Knie oder Ellenbogen können den Tragekomfort verbessern. Auch die Materialbeschaffenheit variiert: Manche Kompressionsversorgungen sind sehr fest, andere weicher und angenehmer zu tragen.

Die Suche nach der optimalen Versorgung kann einige Versuche erfordern – ich selbst habe mehrere Anläufe gebraucht, um die für mich bequemste Lösung zu finden. Also nicht verzweifeln, wenn es nicht direkt perfekt passt!

Bekannte Hersteller von Kompressionsversorgung

Hier eine Übersicht der gängigen Hersteller mit Links zu ihren Webseiten:

Medi

Bauerfeind

Ofa

Jobst

Juzo

Die Rolle der „Sani-Fee“

Eine gut sitzende und bequeme (so weit es eben möglich ist) Kompressionsversorgung hängt stark von der Person ab, die dich vermisst und berät. In der Community werden sie liebevoll „Sani-Feen“ genannt – und es kann eine Weile dauern, bis du deine persönliche „Sani-Fee“ gefunden hast. Doch es lohnt sich, denn eine kompetente Beratung macht einen riesigen Unterschied!

Wichtig zu wissen: Wenn deine Kompressionsversorgung nicht optimal passt oder sich im Alltag als unpraktisch erweist, kannst du sie nachbessern lassen. Also nicht zögern – einfach nochmal im Sanitätshaus nachfragen!

Kostenübernahme durch die Krankenkasse

Nicht jede Krankenkasse übernimmt alle Kosten. Oft wird nur das Basismodell bezahlt, während Extras wie Komfortzonen oder spezielle Abschlüsse selbst finanziert werden müssen, das ist der sogenannte wirtschaftliche Aufschlag. Diesen können die Sanitätshäuser selbst festlegen, deswegen kann er variieren.

Allerdings gibt es auch Krankenkassen, die bestimmte Zusatzleistungen übernehmen – hier lohnt es sich, vorab genau nachzufragen.

Gesetzlich hast du Anspruch auf zwei Kompressionsversorgungen. Eine als Erstversorgung und wenn diese gut sitzt eine zweite als Wechselversorgung. Nach sechs Monaten kannst du eine neue Versorgung beantragen, wobei im Normalfall maximal drei Versorgungen im ersten Jahr, und anschließend maximal zwei Versorgungen pro Jahr möglich sind. Sollten sich deine Maße deutlich verändern, kannst du erneut zwei Kompressionsversorgungen (Erst- und Wechselversorgung) erhalten.

Wenn du in einem Beruf arbeitest, bei dem du deine Kompressionsversorgung häufiger wechseln musst oder stark beansprucht wird, kann eine zusätzliche Kostenübernahme beantragt werden. Und dann gibt es noch die besonders kulanten Krankenkassen, die dir jedes Mal zwei Versorgungen finanzieren.

Fazit

Die Wahl des richtigen Sanitätshauses und der passenden Kompressionsversorgung kann eine Herausforderung sein. Mit etwas Geduld und der richtigen Beratung findest du jedoch eine Lösung, die zu dir passt. Lass dich nicht entmutigen, wenn es nicht sofort perfekt sitzt – Anpassungen sind jederzeit möglich. Und mit der richtigen „Sani-Fee“ an deiner Seite wird die Versorgung deutlich angenehmer!

Wie war es bei dir? Hast du eventuell Tipps für andere Betroffene oder möchtest deine Geschichte teilen? Nutze dafür sehr gerne die Kommentarfunktion 🙂

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