Lipödem ist eine chronische, meist fortschreitende Fettverteilungsstörung, die fast ausschließlich Frauen betrifft. Dabei kommt es zu einer ungleichmäßigen Fettansammlung, vor allem an Beinen, Hüften, Gesäß und manchmal auch an den Armen. Typisch für ein Lipödem ist, dass die Fettpolster symmetrisch auftreten, während die Hände und Füße meist nicht betroffen sind. Ein kombiniertes Lip- und Lymphödem ist eine häufige Begleiterscheinung, bei der zusätzlich zum Lipödem eine Störung des Lymphsystems vorliegt.
Anzeichen und Symptome eines Lipödems
- Symmetrische Fettverteilung: Das Fett sammelt sich an den Beinen oder Armen, wobei Hände und Füße oft nicht betroffen sind.
- Druckempfindlichkeit: Betroffene Bereiche sind häufig druckempfindlich und neigen zu blauen Flecken.
- Schwellung: Die Beine oder Arme fühlen sich oft schwer an und schwellen besonders bei warmem Wetter oder nach längerem Stehen an.
- Schmerzen: Viele Frauen mit Lipödem klagen über Schmerzen oder ein Spannungsgefühl in den betroffenen Regionen.
- Keine Verbesserung durch Diäten oder Sport: Anders als bei normalem Übergewicht führt Sport oder Diät oft nicht zu einer Verringerung der Fettpolster in den betroffenen Bereichen.
Was ist ein kombiniertes Lip- und Lymphödem?
Bei einigen Betroffenen kommt es neben dem Lipödem auch zu einem Lymphödem. Ein Lymphödem entsteht, wenn die Lymphflüssigkeit nicht richtig abtransportiert werden kann und sich im Gewebe staut, was zu zusätzlichen Schwellungen führt. Ein kombiniertes Lip- und Lymphödem zeigt sich häufig durch eine ausgeprägtere Schwellung der Beine und Arme, die nicht nur abends, sondern auch morgens nach dem Aufstehen spürbar ist. Diese Schwellungen können das Fortschreiten der Erkrankung verstärken und das Risiko für Entzündungen erhöhen.
Wie finde ich heraus, ob ich ein Lipödem oder ein kombiniertes Lip- und Lymphödem habe?
Der Weg zur Diagnose ist oft lang, da diese Erkrankungen nicht immer gut bekannt sind. Wenn du vermutest, dass du betroffen sein könntest, gibt es einige Schritte, die du unternehmen kannst:
- Selbstbeobachtung: Achte auf die genannten Symptome und führe ein Tagebuch über deine Beschwerden. Beobachte, ob die Schwellungen nach Belastung, langem Sitzen oder an heißen Tagen zunehmen. Notiere auch, ob die Schwellungen morgens bereits vorhanden sind, was auf ein Lymphödem hinweisen könnte.
- Facharzt konsultieren: Vereinbare einen Termin bei einem Facharzt, idealerweise einem Phlebologen, Lymphologen oder Gefäßspezialisten. Diese Experten können durch eine körperliche Untersuchung und gezielte Fragen zu deinen Beschwerden eine erste Einschätzung abgeben.
- Diagnostische Untersuchungen: Ein Facharzt kann bei Verdacht auf ein Lymphödem eine Lymphszintigraphie oder andere bildgebende Verfahren vorschlagen, um die Funktion des Lymphsystems zu überprüfen. Eine Ultraschalluntersuchung kann helfen, andere Ursachen für Schwellungen auszuschließen.
Behandlungsmöglichkeiten
Für die Behandlung eines Lipödems oder eines kombinierten Lip- und Lymphödems stehen verschiedene Therapieansätze zur Verfügung:
- Manuelle Lymphdrainage: Diese spezielle Massageform kann helfen, angestaute Lymphflüssigkeit abzutransportieren und die Schwellung zu reduzieren.
- Kompressionsbekleidung: Spezielle Kompressionsstrümpfe oder -hosen unterstützen das Lymphsystem und helfen, die Schwellungen zu kontrollieren.
- Bewegungstherapie: Regelmäßige, schonende Bewegung wie Schwimmen, Radfahren oder Aquagymnastik kann dazu beitragen, die Beschwerden zu lindern.
- Liposuktion (Fettabsaugung): In einigen Fällen kann eine operative Entfernung des krankhaften Fettgewebes eine Option sein.
Quellen
- Deutsche Gesellschaft für Phlebologie (DGP). „Lipödem – Was ist das?“ Verfügbar unter: Phlebologie.de
- Gesundheitsportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. „Erkennen und Behandeln von Lipödem und Lymphödem.“ Verfügbar unter: BZgA.de
- „Lipödem und Lymphödem: Unterschiede, Symptome und Behandlung.“ Apotheken Umschau. Verfügbar unter: Apotheken-Umschau.de